David Litchfield hat in seiner Geschichte „Der gute Riese“ einen Helden der besonderen Art parat. Billy kennt ihn bislang nur aus den Erzählungen seines Großvaters. Von Händen so groß wie Tischplatten hatte Billys Opa gesprochen. Billy ist skeptisch. Schließlich müsste er so ein überdimensionales Wesen doch schon einmal gesehen haben.
Da Billy und die anderen Kinder von Ziegelhausen die Hilfe eines Riesen gut gebrauchen könnten, will er im Morgengrauen nach ihm suchen. An der Stadtmauer trifft er tatsächlich auf den legendären Riesen. Billy kann es kaum glauben und bekommt es mit der Angst zu tun. Wegrennen erscheint ihm als einzige Lösung. Dann fällt ihm ein, dass der Riese nur Gutes vollbringen soll. Als er all seinen Mut zusammennimmt und umkehrt, ist das wundersame Wesen schon über alle Berge. Daheim berichtet Billy seinem Opa von der Begegnung.
Zusammen entwickeln sie einen Plan, um ihrem Ziel näherzukommen. Für Kinder ab vier Jahren ist die Geschichte um Billy und den Riesen geeignet. Zahlreiche Bilder, die vom Autor selbst stammen, unterstützen die Handlung und die Fantasie der Kinder. Das Buch soll die Vorteile von Andersartigkeit aufzeigen und die Angst vor etwas Fremden mindern.
Auf 40 Seiten zeigt David Litchfield eine magische Story und einen Weg für mehr Toleranz im Kinderzimmer. Der in England lebende Autor und Illustrator erhebt dabei keinen Zeigefinger, sondern mischt kleine Aspekte zum Nachdenken in eine einfühlsame Geschichte.
In „Der gute Riese“ stehen Freundschaft, Toleranz und Offenheit im Fokus. Der Nachwuchs erkennt auf unterhaltsame Art, dass Anderssein keine Angst machen muss. Die Handlung ist spannend wiedergegeben und einfach zu verstehen.
David Litchfield entwickelte seine künstlerischen Fähigkeiten bereits im Kindesalter mit dem Zeichnen von Comics. Für sein erstes Kinderbuch mit dem Titel „Der Bär am Klavier“ erhielt er den Waterstone Children’s Book Prize. Wem dieses Werk gefiel, kann beim neueren Bilderbuch „Der gute Riese“ getrost zugreifen.