Ein Kind, das nur toll oder nur doof ist? Gibt es nicht. Dieses stärkende Kinderbuch zeigt, dass jeder Mensch seine starken und schwachen Seiten hat. Diese Nachricht des Zusammenhalts wird in dem Buch auf unterhaltsame und freundliche Art und Weise vermittelt. Und zwar, indem fröhliche Kindergartenkinder ganz ehrlich sagen, was sie aneinander mögen – und was sie eher doof finden. Das eine Kind weint ständig, das andere popelt heimlich – dafür kann es aber prima Seifenblasen pusten oder tolle Geschichten erzählen. Das Buch zeigt schnell: Jeder Mensch, auch die kleinsten Mitmenschen, haben ihre positiven und negativen Seiten.
Protagonisten in dem Buch sind die Kinder einer kleinen Kita-Gruppe. Der Aufbau ist dabei toll gestaltet. Denn jedes Porträtfoto der fünf Kinder kann man aufklappen, dann sieht man das Kind nicht mehr mit einem fröhlichen, sondern mit einem traurigen Gesichtsausdruck. Dann äußert anderes Kind seine Meinung und beginnt dabei mit „…ist doof!…“. Doch jeder negative Gedanke wird anschließend durch einen positiven ersetzt.
Allein dieses schöne Feature mit den Umklapp-Bildchen macht dieses Buch besonders. Auch der Gedanke, etwas Negatives in einen positiven Gedanken umzukehren, ist eine tolle Übung. Durch dieses Gedankenspiel ermöglicht das Buch dem Kind, selbst auch mal einen Perspektivwechsel vorzunehmen und das Positive in seinen Mitmenschen zu sehen. Das Buch bietet zudem eine prima Vorlage, mit dem eigenen Kind ins Gespräch zu kommen. Wo sieht es seine eigenen Schwächen und wo seine Stärken? Was findet es manchmal doof – und was gefällt ihm besonders gut? Schön ist es auch, als Vorlesender zuzugeben, wo die eigenen Stärken und wo die Schwächen liegen.
Dieses Kinderbuch ist für alle Kinder ab 2,5 Jahren geeignet. Das Buch von Miriam Cordes, das im Carlsen Verlag erschienen ist, ist eben weil es einen guten Einstieg in ein Gespräch mit dem eigenen Kind bietet besonders gut als Vorlesebuch geeignet. Das Fazit dieses starken Kinderbuchs ist übrigens: Obwohl kein Mensch perfekt ist, sind wir gemeinsam stark. Und auf diesen Grundgedanken sollten auch wir Erwachsenen uns viel häufiger besinnen.