Mascha Wolfram „Anouk und Herr Bär“ Edition Pastorplatz

Im Dorf der kleinen Anouk erzählt man sich von einem großen, bösen Bären, der in der Wildnis sein Unwesen treibt. Mit besonderer Vorliebe, so hört man, frisst er kleine Kinder. Und genau mit diesem Bären macht Anouk Bekanntschaft, als sie sich beim Pilze sammeln im Wald verläuft!

Wahrheit oder Schauermärchen?

„Ich habe mich im Wald verlaufen, bitte friss mich nicht!“, fleht Anouk noch, als sie plötzlich dem großen Bären gegenüber steht. Klar, dass sie nach allem, was sie über den Bären gehört hat, große Angst verspürt. Doch als der Bär ihr antwortet, staunt sie nicht schlecht: Der ach so gefährliche Bär hat eine ganz helle, piepsige Stimme. Als Anouk sich den Bären nach dem ersten Schreck genauer ansieht, erkennt sie, dass er auch keine monströsen Krallen oder Zähne hat und dass er eigentlich nur ein einsamer, trauriger und vor allem friedlicher Waldbewohner ist. Und so bekommt Anouk als erste der Dorfbewohner die Gelegenheit, ihre Einschätzung des Bären neu zu überdenken. Wie die Geschichte zwischen den beiden weitergeht? Das muss man als Leser selber herausfinden. Nur so viel sei versprochen: Natürlich gibt es ein an kleine Leser angepasstes glückliches Ende!

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Ein russisches Märchen als Vorlage

Die Geschichte von Anouk und dem Bären basiert auf einem alten russischen Märchen. Das erkennt der Leser auch schnell an dem Einstieg, der die Geschichte wie ein klassisches Märchen beginnen lässt. Die Autorin Mascha Wolfram hat dieses Märchen ihrem Buch zugrunde gelegt und neu interpretiert. Das Ergebnis ist eine wunderbar einfühlsame Geschichte, die einem Plädoyer für Toleranz gleicht.

Die Geschichte des einsamen Bären verdeutlicht auf kindgerechte Weise, dass man nicht immer alles glauben soll, was man erzählt bekommt. Sie spricht sich dafür aus, sich ein eigenes Bild zu machen und keinen Platz für Vorurteile zu lassen. Eine wunderbare Lehre, charmant verpackt für kleine Kinder. Das Buch ist zudem voll von Illustrationen, gerade richtig für Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren. Der Stil ist ein wenig ungewöhnlich, jedoch auf eine individuelle Art charmant und originell.
Alles in allem ist „Anouk und Herr Bär“ eine schöne und zugleich sehr lehrreiche Geschichte über Toleranz und Offenheit und eine ungewöhnliche Freundschaft!

Christian

Christian ist Vater von Zwillingen und einem kleinen Nachzügler. Von Beruf ist Christian Sozialpädagoge und arbeitet in einem Jugend- und Kinderzentrum. Er unterstützt mich bei Themen zu Kindererziehung und hilft mir bei der Auswahl der richtigen Produkte für unsere Vergleiche.