Noelia Blanco „Im Garten der Pusteblumen“ Mixtvision

Träume und Wünsche – das sind Dinge, die jedes Kind haben sollte. Im digitalen Zeitalter, in dem man kaum noch selber denken muss, ist das leider nicht mehr selbstverständlich. „Im Garten der Pusteblumen“ von Noelia Blanco greift dieses Thema auf und spinnt eine verträumte Geschichte um Freunde, die einen Herzenswunsch haben.

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„Im Garten der Pusteblumen“: Ein farbstarkes Märchen über das Träumen

Im Tal der Windmühlen waren Wünsche früher etwas Besonderes, aber jetzt haben die Bewohner das verlernt. Schließlich gibt es nun die „Perfekten Maschinen“, die ihnen auf Knopfdruck einen schönen Moment vorgaukeln. Wozu also noch träumen? Stattdessen konzentriert sich jeder auf sich und seine Maschine.

Nur die Schneiderin Anna und der riesenhafte „Vogelmann“ sind anderer Meinung. Gemeinsam wollen sie den Traum den Riesen, fliegen zu lernen, wahr werden lassen. Aber wie macht man das, einen Riesen leicht wie eine Feder werden zu lassen? Noelia Blanco hat ein Märchen über die Magie des Träumens und des Wünschens geschrieben, aber auch darüber, dass nicht alles perfekt sein muss.

„Im Garten der Pusteblumen“ wird mit viel Gefühl und Poesie erzählt. Die farbstarken, verträumten Illustrationen von Valeria Docampo unterstützen das weiter: Anna wird in intensiven und wilden Farben dargestellt, alles dahinter eher in zurückhaltenden Grautönen. Wichtig: Einige der Maschinen und vielleicht auch der Vogelmann selbst können für sensible oder sehr kleine Kinder gruselig sein.

Warum sich die Pusteblumen nicht für alle Kinder eignen

„Im Garten der Pusteblumen“ regt die Fantasie an. Viele Kinder sind heute nicht mehr gut darin, zu spielen, zu improvisieren, zu erfinden. Das kleine Buch hilft vielleicht, sich daran zu erinnern, und macht Mut, sich auszuprobieren. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Freundschaft, die Anna und den Riesen verbindet: sie helfen sich gegenseitig, ihre Wünsche zu erfüllen, und glauben immer aneinander.

Tatsache ist aber leider, dass Kinder nicht alles davon verstehen werden. Vielleicht ist „Im Garten der Pusteblumen“ eher für ältere Kinder geeignet, die schon ein Smartphone oder einen Computer haben und deshalb das Maschinenthema im Buch verstehen können. Oder dem Buch folgt ein Gespräch nach, in dem Eltern und Kind die Geschichte besprechen.

Zum Glück hat durch die wunderschönen Illustrationen und die bildhafte Sprache jedes Kind Spaß an dem Buch, ganz egal, ob es die volle Symbolkraft versteht oder nicht. Der thematisierte technische Fortschritt ist natürlich nichts, was ein Sechsjähriger sofort begreift, sondern eher für den Vorleser interessant. Aber vielleicht kommt die Erinnerung ja in ein paar Jahren noch einmal hoch – und dann kann das Kind darüber nachdenken, was Papa damals eigentlich vorgelesen hat.

Christian

Christian ist Vater von Zwillingen und einem kleinen Nachzügler. Von Beruf ist Christian Sozialpädagoge und arbeitet in einem Jugend- und Kinderzentrum. Er unterstützt mich bei Themen zu Kindererziehung und hilft mir bei der Auswahl der richtigen Produkte für unsere Vergleiche.